Kann eine große Versicherung wie die Generali Versicherung AG gemeinsam mit einer Schule ein Projekt auf den Weg bringen, das beiden Seiten nützt?
Aber ja doch! – so lautet inzwischen die einstimmige Antwort der Mitglieder des Q2-Informatik-Leistungskurses und zweier Elternvertreter, die beide im Projektmanagement bei Generali tätig sind.
Die Idee entstand durch den Austausch in der Fachkonferenz Informatik: Den Schülerinnen und Schülern sollten moderne Arbeitsweisen des agilen Projektmanagements – konkret die sogenannte SCRUM-Methode – praxisnah vermittelt werden. (Der Begriff Scrum stammt ursprünglich aus dem Rugby und steht dort für einen dichten, geordneten Spielzug im Team.)
Zum Auftakt fand ein zweiteiliger Einführungsworkshop statt, in dem die Lernenden die Grundprinzipien agiler Arbeit kennenlernten – etwa die enge Kommunikation mit dem Auftraggeber in kurzen Intervallen, die Betonung von Transparenz im Entwicklungsprozess, die Nutzung geeigneter digitaler Werkzeuge sowie das Prinzip regelmäßiger Selbstreflexion im Team.
Ein zentrales Element war dabei eine praktische Aufgabe: In Gruppen sollten die Schülerinnen und Schüler in mehreren kurzen Zeitintervallen möglichst viele qualitativ hochwertige Papierschiffchen falten – und dabei kontinuierlich ihr Vorgehen reflektieren und optimieren. So wurde schnell deutlich, wie entscheidend die Prozessanalyse, Teamabsprachen und eine flexible Aufgabenverteilung für den Erfolg sind.
Im Anschluss startete die Projektphase, die sich über knapp vier Wochen erstreckte: Ziel war die Entwicklung einer Software mit Benutzeroberfläche, die Fehler im eingegebenen Programmcode eigenständig erkennen kann. Die Schüler*innen bildeten drei eigenständige Entwicklungsteams und arbeiteten sich selbstständig in neue Tools und Programmbibliotheken ein.
Die sogenannten „Daily Stand-Ups“ – kurze tägliche Abstimmungen zu Fortschritten, Hindernissen und Plänen – wurden eigenständig organisiert und durch die regelmäßig anwesenden Projektmanager von Generali professionell begleitet. Aufgaben wurden gezielt auf die Stärken und Interessen der Teammitglieder verteilt, Herausforderungen gemeinsam gelöst. Besonders erfreulich: Auch der Austausch zwischen den Gruppen funktionierte hervorragend – Wissen wurde geteilt, Lösungen gemeinsam gedacht.
Am Ende entstanden beachtliche Produkte, die sowohl unter den Schüler*innen als auch bei den betreuenden Lehrkräften und externen Partnern auf große Anerkennung stießen. Die Abschlusspräsentation war ein voller Erfolg – nicht nur fachlich, sondern auch im Hinblick auf Teamarbeit und Präsentationskompetenz.
Die Rückmeldungen der Schüler*innen zum Projekt und zur SCRUM-Arbeitsweise waren durchweg positiv – so sehr, dass sie sich in der anschließenden Projektwoche freiwillig und motiviert in ähnlichen Strukturen einem neuen Projekt widmeten.
Die Generali-Vertreter zeigten sich beeindruckt – nicht nur vom technischen Know-how, sondern vor allem von der Offenheit, Teamfähigkeit und kommunikativen Stärke der Schülerinnen und Schüler. Qualitäten, die – so wurde offen eingeräumt – im beruflichen Alltag nicht immer selbstverständlich anzutreffen sind.
Vor diesem Hintergrund wurde eine Schülerin des Kurses zusammen mit dem betreuenden Lehrer eingeladen, das Projekt vor einigen Tagen im Rahmen eines Workshops bei Generali vorzustellen – vor einem internationalen Fachpublikum aus mehreren deutschsprachigen Ländern. Der provokante Titel:
„Warum Schüler SCRUM einfach besser können.“
Das Projekt war ein voller Erfolg – für beide Seiten. Und es soll nicht das letzte seiner Art bleiben. Wir danken den beiden externen Partnern ganz herzlich für ihr Engagement und freuen uns sehr auf eine Fortsetzung der Kooperation!
Buhr

