Unser Erasmus+ -Projekt mit Schüler:innengruppen aus Polen, Griechenland und Finnland hat die Ziel-setzung in den beteiligten Ländern die unterschied-lichen Ansätze zu nachhaltigen Produktionsprozes-sen kennen zu lernen. In Finnland ist der größte Wirtschaftszweig die Holzverarbeitung. Deshalb besichtigten wir am ersten Tag unserer Reise die größte Holzverarbeitungsanlage Finnlands – die Biofactory Äänekoski der Metsä Group. Das dort eingerichtete Visitor Centre ermöglichte uns mit Hilfe modernster Technologie den Einblick in den Prozess der Papierherstellung. Mit Hilfe von VR-Brillen (virtuelle Realität) wurden wir so nah wie möglich an den Prozess herangeführt. Die Guides erklärten uns den Stellenwert des Klimaschutzes, welcher der Metsä Group besonders wichtig ist. Im Anschluss haben wir mit Hilfe eines Fahrsimula-tors gelernt, wie die Arbeit eines Waldarbeiters aussieht. Hierbei konnten wir eine Holz-Ernte-Maschine lenken und somit einen realistischen Einblick in das Arbeiten in Wäldern erhalten. Bereits der erste Tag leistete einen großen Beitrag, um uns dem Thema Nachhaltigkeit näher zu bringen, da uns Ansätze, wie nachhaltige Forstwirtschaft funktionieren kann, vermittelt wurden. Anschließend fuhren wir gemeinsam mit den Austauschschüler:innen aus Polen, Finnland und Griechenland zurück zu unserem Hotel in Jyväskylä.
Am zweiten Tag besuchten wir die finnische Austauschschule in Petäjävesi. Nach einer Willkom-mensfeier in der Schule, wurde uns von den finnischen Schüler:innen eine Führung durch die Schule angeboten. Hier wurde uns der Unterschied zwischen dem deutschen und dem finnischen Schulsys-tem immer klarer – kleinere Klassen, kostenloses Schulessen etc. Nach einem stärkenden Mittages-sen um 11:00 wurde das Programm weiter fortgesetzt. Am Nachmittag haben wir das “Serlachius Museum” in Mänttä besucht, welches uns durch Workshops in die handwerklichen Grundlagen der Papierherstellung einführte und uns mit Hilfe einer Ausstellung die Geschichte der Papierindustrie in Finnland näherbrachte. Bei dem Workshop haben wir einerseits gelernt, wie man aus altem Papier, neues herstellt. Hierzu haben wir im ersten Schritt Papier mit heißem Wasser gemischt, es entstand eine Art Faserbrei. Diesen Brei haben wir in eine Plastikschale gefüllt. Im Anschluss haben wir ein Sieb durch den entstandenen Faserbrei gezogen. Es haben sich die kleinen Papierreste im Sieb ge-sammelt und es entstand ein schon zu erkennendes Blatt aus Papierresten. Im weiteren Verlauf ha-ben wir das Papier im Sieb mit Hilfe von Schwämmen von dem Wasser befreit und es zum Trocknen zwischen zwei Zeitungen gelegt.
In der zweiten Gruppe wurde uns von einen Guide die Geschichte der Papierfabrik erläutert und die Entstehungsgeschichte der Metsä Group. Was uns besonders gefallen hat, war die Form der Ausstel-lung. Mit Hilfe von verschiedenen aus Holz zusammengesetzten Figuren konnten wir die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln hautnah miterleben. Besonders fasziniert haben uns die digitalen Audioguides, mithilfe derer wir die Ausstellung in einem individuellen Tempo erkunden konnten.
Am Mittwoch, nahmen wir den Feinschliff an unseren vorbereiteten Präsentationen über “Holzver-arbeitung/ Traditionelle Forstwirtschaft” vor, die im Anschluss vorgestellt wurden. Hier konnte man viele Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede zwischen den Ländern erkennen.
Danach besichtigten wir die über 250 Jahre alte hölzerne Kirche in Petäjävesi, welche in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen ist. Eine Geschichtsstudentin brachte uns die Geschichte der Kirche näher.
Nachmittags haben wir die Schokoladenfabrik “Panda” in Vaajakoski besichtigt. Hier hatten wir die Chance, in Finnland produzierte Schokolade bzw. Lakritz zu kaufen. Zum Abschluß dieses langen Tags waren wir in Hutunki bowlen.
Am vorletzten Tag unserer Erasmus Reise setzten wir uns in einer Projektarbeit mit der CO2-Einsparung auseinander. Um uns den anderen Kulturen zu nähern, errichteten wir ein Wörterbuch in der finnischen-, deutschen-, griechischen- und polnischen Sprache, welches das wichtigste Vokabular rund um den Klimawandel beinhaltete. Anschließend führten wir die Aktivitäten weiter fort, die durch die finnischen Schüler:innen geplant waren. Ein Klima-Bingo und eine Zuordnung von nachhal-tigen Themen waren in diesem geplanten Programm beinhaltet.
Am letzten Tag sind die finnischen und griechischen Schüler:innen schon um 06:00 Uhr abgereist. Wir standen also um diese Uhrzeit auf, um uns voneinander zu verabschieden. Es war ein herzzer-reißender Moment, den wir alle genossen haben.
Wir nutzten die freie Zeit als kleine deutsche Gruppe, um die Stadt zu besichtigen und um Gruppen-fotos anzufertigen und noch eine letzte gemeinsames Mittagessen in Finnland zu genießen, bevor auch wir uns dann auf die Rückreise begeben haben.
Insgesamt war die Reise ein riesiger Erfolg, da uns ein Einblick in neue Kulturen ermöglicht wurde und wir viele neue nette Menschen kennengelernt haben. Wir danken den Lehrer:innen, die das Ganze ermöglicht und organisiert haben.